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Lucas Cranach d. Ä. (1472 – 1553)

Lucas Cranach war der Sohn des Kronacher Malers, Hans Maler. Erst später benannte er sich nach seinem Geburtsort Kronach (Bayern), das damals Cranach hieß, und seine Nachkommen bewahrten diesen Ortsnamen als Personennamen.

Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er durch seinen Vater, der als Maler seinen Kindern sein Wissen weitergab; seine Wanderjahre führten ihn nach Bamberg, Regensburg u.a. süddeutsche Städte. Mit 29 Jahren ging Cranach 1501 nach Wien und blieb dort bis 1504. In den Urkunden der Stadt Wittenberg erscheint er erstmals 1505 (das sein Lebenszentrum bis 1550 wurde) und bekam eine Anstellung als Hofmaler bei Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen. Bereits gegen Ende seines Wiener Aufenthalts signiert Cranach seine Bilder mit ‚Lucas Cranach’ (= Lucas aus Kronach).

Er gelangte erstmalig in der Amtsperiode 1519/ 20 in den Ratsstuhl von Wittenberg als Kämmerer und übte dieses Amt ebenfalls in den Amtsperioden 1522/ 23, 1525/ 26, 1531/ 32 und 1534/ 35 aus. Des Weiteren gehörte er dem Rat als Mitglied in der Amtsperiode 1528/ 29 an. In den Amtsperioden 1537/ 38, 1540/ 41 und 1543/ 44 stand er als Bürgermeister an der Spitze des Wittenberger Gemeinwesens und übte das Amt des Beisitzers eines Bürgermeisters als Altbürgermeister noch dremal aus. Mit Wirkung vom 6. Dezember 1520 wurde Cranach durch seinen Dienstherrn ein Apothekenprivileg verliehen. Er betrieb in Folge die einzige Apotheke der Stadt. Das Privileg erlaubte ihm einen einträglichen Handel mit wertvollen Waren wie Gewürzen, Zucker, Konfekt, Wein und gefärbtem Wachs. Weiterhin betrieb der geschäftstüchtige Cranach auch eine Druckerei und eine Papierhandlung. In Wittenberg schloss er Freundschaft mit Philipp Melanchthon und Martin Luther. Bei letzterem wurde er Trauzeuge am 13. Juni 1525 bei dessen Heirat mit Katharina von Bora. 1550 folgte Cranach seinem Dienstherrn Herzog Johann Friedrich dem Großmütigen in die Gefangenschaft nach Augsburg. Im Alter von 81 Jahren starb Lucas Cranach d. Ä. am 16. Oktober 1553 in Weimar; seine letzte Ruhestätte fand er dort auf dem Jakobsfriedhof.

Lucas Cranach, gezeichnet von Albrecht Dürer. 1524.

(Silberstiftzeichnung, Bayonne, Musée Bonnat).

Zirka 5.000 Gemälde wurden von Lucas Cranach und seiner Werkstatt geschaffen, wovon noch etwa 1.000 existieren; die ungeheure Anzahl von Grafiken, Holzschnitten und Kupferstichen ist unbekannt. Bekannte Gemälde zeigen Doppelbildnisse von Luther und Katarina von Bora, Luther und Melanchthon, dazu christliche und mythologische Personen und Geschehnisse, Fürstenbildnisse, Altarbilder und andere mehr.

Cranach gilt neben Albrecht Dürer und Mathias Grünewald als einer der großen Maler der deutschen Renaissance und Reformationszeit um 1500.

Frau Susanna Maria Zinck, verehelicht mit Christian Casimir Radefeld, lässt sich als Ur-ur-ur-Enkelin genealogisch auf Lucas Cranach zurückführen.

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